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«Der Bundesrat muss endlich aufwachen»

23. November 2025 – Meine Amtszeit als Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats endet im Dezember turnusgemäss. Im Gespräch mit der «Schweizer Illustrierten» lege ich dar, warum ich die Prioritäten der Landesregierung für falsch halte – sie stellt finanzpolitische Überlegungen über die Sicherheit unseres Landes. Und ich erkläre, warum ich jeder jungen Frau den Militärdienst empfehle.

Falschmeldungen, sogenannte Fake News, können gravierende Auswirkungen auf die Meinungsbildung in einem Land haben», sagt die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür, 61, während sie durch die «Fake News»-Ausstellung im Verkehrshaus Luzern geht. Für die Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission ist klar: «Die Schweiz muss mehr tun, um sich gegen die neuen Gefahren wie Cyberangriffe, Desinformationen oder Drohnen wehren zu können.»

Frau Gmür, sind Sie eine geduldige Person?

(Schmunzelt.) Ich bemühe mich immer wieder.

Bei der Sicherheit scheint Ihr Geduldsfaden gerissen zu sein. Ihre Kommission fordert den Bundesrat auf, so schnell wie möglich zu einer Klausur – also zu einer intensiven geschlossenen Beratung – zusammenzukommen, um eine sicherheitspolitische Gefahrenanalyse durchzuführen. Ist das nicht etwas alarmistisch?

Nein, im Gegenteil. Es gibt heute über 120 bewaffnete Konflikte weltweit, mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Der Gesamtbundesrat soll endlich eine umfassende Analyse vornehmen. Dass nun Sicherheitspolitikerinnen und -politiker von links bis rechts einstimmig eine Klausur for- dern, zeigt, wie gross der Handlungsbedarf ist.

Was erhoffen Sie sich von der Klausur?

Massnahmen, um die Verteidigungsfähigkeit des Landes wiederherzustellen. Grosse Lücken sehe ich bei der Munition. Es ist ja absurd: Wir haben Waffen, aber keine Munition dafür. In der Droh- nen- und Cyberabwehr müssten wir ebenfalls auf- stocken. Weiter braucht es Schutz gegen Bedrohung aus dem Weltall und neue weitreichende Waffen.

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